Schüchternheit als Schulproblem? Spuren eines alltäglichen Phänomens
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Was fehlt schüchternen Kindern wirklich? (PDF)
Schüchternheit im kulturellen Kontext
Schüchterne Kinder in der Schule (PDF)
In jeder Schulklasse sitzen schüchterne, stille Kinder, die sich am Unterricht nur ganz selten oder gar nicht beteiligen, die sich in sich selber zurückziehen und Situationen aus dem Wege gehen, in denen die Aufmerksamkeit und die Augen der anderen auf sie gerichtet sind. Schüchternen Kindern bereiten soziale Situationen und mündliche Anforderungen in Kindergarten und Schule besondere Schwierigkeiten. Erschwerend kommt hinzu, dass ihr gehemmtes Sozialverhalten leicht den Eindruck einer reduzierten kognitiven Leistungsfähigkeit erweckt: Schüchterne werden als weniger kompetent wahrgenommen!
Trotz der beachtlichen Verbreitung bei Kindern im Schulalter wird Schüchternheit als schulisches und persönliches Problem kaum oder nur in besonderen Fällen gezielt angegangen. Auch die pädagogisch-psychologische Forschung bemüht sich häufiger um aggressiv-störendes Verhalten als um Schüchternheit.
"Kind und Schule" beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Thema Schüchterne Kinder in der Schule.
Link: Gefangen in der eigenen Schüchternheit
Link "classroom loneliness"
Link "Die Zeit"
Im Verlauf meiner langen Forschungstätigkeit zur personalen und sozialen Entwicklung im Grundschulalter mit einem Fokus auf Schüchternheit und soziale Ängstlichkeit wurde mir zunehmend bewusst, dass herkömmliche Forschung eine zu einseitige Angelegenheit ist und die Betroffenen – im gegebenen Fall die schüchternen, sozial ängstlichen Schulkinder – mit ihren Problemen alleine zurücklässt. Mehr aus einer pädagogischen als aus einer psychologischen Haltung heraus kam ich zur Überzeugung, Forschung dürfe nicht einfach nur auf Schwierigkeiten hinweisen, sondern sie müsse bei den „Beforschten“ auch etwas bewirken und verbessern. Diese Überzeugung wurde durch die von Eltern und Lehrpersonen immer wieder gestellte Frage „Und was kann man tun? Gibt es passende Angebote?“ zusätzlich gestärkt.
Auf diesem Hintergrund ist das Trainingsprogramm „Sozial Fit – SoFiT: Mutmacher gegen Hemmzwerg“ entstanden. Wer „sozial fit“ ist, kann in Begegnungen mit Menschen und in allen wichtigen sozialen Situationen seinen Zielen und Absichten gemäß handeln und gleichzeitig angemessen auf andere eingehen. Diese Person reagiert nicht auf der Grundlage sozialer Ängste, sondern mit Mut, Offenheit und zwischenmenschlichem Interesse. Für die Kinder im Training heißt das: Man erkennt den Hemmzwerg als Verursacher seiner Verunsicherung und wendet sich dem Mutmacher zu (aus dem Vorwort von "Mutmacher gegen Hemmzwerg).